Ein schönes Land... von Novacella in Richtung Toblach, bis nach einigen Kilometern hinter Bruneck die Gemeinde Welsberg-Taisten erreicht ist und die Hinweisschilder ins Gsieser Tal führen. Ein paar Kurven weiter wird klar, dass man auf dem richtigen Wege ist: Das große Schild der Moser Holzbau, ein stilisiertes Haus mit einer großen gelben Sonne, verrät uns, dass wir angekommen sind: Wir treffen uns mit Georg Moser, der gemeinsam mit seinem Bruder Alois das Unternehmen leitet. Seit 2019 tut hier eine leistungsstarke „area“ aus dem Hause SCM ihren Dienst.
„Mein Vater Josef begann vor etwa 60 Jahren unser Abenteuer. Er war Zimmermann und begann mit Holz zu bauen: natürlich keine Häuser, sondern Scheunen, Dächer, Ställe, Unterstände ... Mein Bruder Alois und ich übernahmen dann Anfang der achtziger Jahre den Familienbetrieb und begannen über Holzhäuser nachzudenken.
Wir sind beide sehr jung in das Unternehmen eingetreten, direkt nach Abschluss der Zimmermannschule. Dann haben wir hier bei Moser unseren Meister gemacht. Zu Zeiten unseres Vaters bestand nur das Dach aus Holz, der Rest des Hauses wurde aus Stein gebaut. Wir jedoch haben erlebt, wie sich das Holz für den gesamten Bau durchgesetzt hat und kauften im Jahr 2000 die erste Presse, um die von uns benötigten „X-Lam“- oder „BSP/X-lam“-Platten herzustellen. Die Entwicklung geht kontinuierlich weiter und heute kaufen wir nur noch das Holz: Den Rest, vom Entwurf bis zur Konstruktion, erledigen wir selbst. Wir arbeiten auch für andere Unternehmen und liefern das, was sie brauchen: von der einfachen Platte bis hin zu allen Elementen eines montagefertigen Hauses.“
Heute beschäftigt Moser Holzbau rund dreißig Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 8 Millionen Euro. Die Hälfte davon entfällt auf den Verkauf von „Paketen“ an andere Unternehmen, einschließlich Zeichnungen und Baupläne: „Mit unserer Ausrüstung können wir eine umfassende Leistung anbieten, um die gewünschten Projekte von unserer technischen Abteilung und eventuell von externen Beratern an die Holzbautechnik anpassen zu lassen. Auf diese Weise erreichen wir die Endphase bis hin zu den Stücklisten für die Herstellung der verschiedenen Elemente. Wir haben uns auf den Bau von Wohneinheiten spezialisiert und verfügen auch über eine eigene kleine Immobiliengesellschaft, mit der wir schlüsselfertige Vorhaben realisieren: das bisher letzte steht hier in Monguelfo, ein Gebäude mit 18 Wohnungen, die noch vor der Fertigstellung verkauft wurden, denn ein Holzhaus hat heutzutage für jeden großen Charme!“
Wie sind Sie zum Einsatz von „BSP/X-lam gekommen?
„Um die Wahrheit zu sagen, war es fast ein Zufall: Ein Schweizer Vertreter für Klebstoffe lud uns ein, eine Firma für „BSP/X-lam“ zu besuchen. Er stellte uns auch einen Pressenhersteller vor, und bereits nach kurzer Zeit waren wir davon überzeugt, dass dieser Weg erfolgreich sein könnte. Schließlich handelte es sich um Holz, um „massive“ Platten, aus denen die Öffnungen für die Fenster oder Schienen und Durchgänge herausgearbeitet werden mussten ... das war nicht so weit entfernt von der Arbeit, die wir seit jeher kannten, und erforderte Fähigkeiten, die wir bereits besaßen. Und so kam es, dass wir im Jahr 2000 ein paar kleine Häuser und ein paar Dächer bauten, und heute, zwanzig Jahre später, produzieren wir etwa 6.000 Kubikmeter „BSP/X-lam“ jährlich, mit Maßen bis 3,5 auf 13,7 Meter.“
Das ist wirklich eine ganze Menge ...
„Ja, aber mit der richtigen Technologie ist das gar nicht mal so außergewöhnlich viel: Wir haben viel investiert, zuerst in Vakuumpressen und später dann in hydraulische Pressen, die wir gemeinsam mit unseren Lieferanten entwickelt haben. Wir hatten dabei genau umrissene Eigenschaften und Leistungen im Kopf, die wir mit diesen umsetzen konnten. Eine lustige Geschichte, denn zusammen mit meinem Schmied haben wir eine Art Prototyp einer vertikalen Presse gebaut, die ganz genau meinen Vorstellungen entsprach. Das Projekt lief so gut, dass der Hersteller, den wir schließlich wählten, vier davon für uns herstellte, aber zusätzlich auch noch viele weitere für andere „BSP/X-lam“-Hersteller in ganz Europa! Heute haben wir alles, was wir brauchen, für die Bearbeitung von der noch frischen Platte, die wir in unseren Anlagen trocknen, bis hin zur Platte, die auf den Bearbeitungszentren bearbeitet werden kann, um alle bearbeiteten Elemente nach den Spezifikationen unserer technischen Abteilung herzustellen. Diese sind dann bereit für den Transport auf die Baustelle und können direkt montiert werden. Hier, in diesen Tälern, haben wir genug Holz. Mit diesem Rohstoff haben wir immer gelebt und wir kennen ihn gut. Wir Mosers haben das Schicksal unserer Familie darauf aufgebaut, und noch heute entwickeln wir neue Ideen, denken nach und überlegen, was wir in den kommenden Jahren noch machen könnten: Längst ist auch die dritte Generation in das Unternehmen eingetreten und wir könnten uns sogar vorstellen, die Holzbeschaffung intern abzuwickeln, um die Schwankungen, die auch in der Holzindustrie an der Tagesordnung sind, besser unter Kontrolle halten zu können. Heute verfügt Moser Holzbau mit seinen Standorten über eine Fläche von mehr als vier Hektar, wovon „nur“ 13.000 Quadratmeter überdacht sind, d. h. wir haben noch viel Platz für viele andere Aktivitäten ... Sehen Sie, ich komme aus dem Holz-Geschäft, meine ganze Familie kommt aus dem Holz-Geschäft, und unsere Arbeit gibt uns immer noch das Gefühl, Handwerker zu sein: auch wenn sie mit immer moderneren Maschinen ausgeführt wird! Stellen Sie sich vor, in den letzten Monaten ist es mir tatsächlich gelungen ist, meinen größten Traum zu verwirklichen: Der Bau eines Hauses für mich und meine Familie ganz aus Holz, von der Erde bis zum Himmel!“.
Herr Moser, Sie haben die immer moderneren Maschinen erwähnt ...
„Der Einstieg in den Holzbau führte uns zwangsläufig zu fortschrittlicheren Maschinen und zu anderen Verfahren. Uns war recht schnell klar, dass wir mit herkömmlichen Maschinen nicht mehr arbeiten konnten: Es war harte Arbeit, die durch die großen Mengen an Holzstaub und Sägemehl, die dabei entstanden, auch nicht gerade gesund war. Wir mussten völlig neu denken, und erkannten schnell, dass wir in ein CNC-Bearbeitungszentrum investieren mussten.
Um die Wahrheit zu sagen, haben wir bereits 1995 unser erstes Bearbeitungszentrum für den Schnitt und die Bearbeitung von Trägern gekauft. Diese Maschinen, die ich als bahnbrechend betrachte, haben sich in den nachfolgenden zwanzig Jahren weiterentwickelt und sind zu wertvollen Werkzeugen für unser Wachstum geworden. Dem Unternehmen SCM sind wir erst später, etwa 2015, begegnet, als wir zu einem Besuch des Standorts Sinalunga (Siena) eingeladen wurden: Wir sahen Maschinen, die uns sofort gefielen, insbesondere eine „oikos“ mit einem sehr robusten Aufbau, die mit einer Logik arbeitete, die mich sofort faszinierte. Innerhalb kurzer Zeit beschlossen wir, sie für die Bearbeitung der Träger zu kaufen, während wir die „BSP/X-lam“-Platten weiterhin auf „unserer“ Maschine bearbeiteten, die wir viele Jahre zuvor - wenn ich mich recht erinnere, im Jahr 2008 - in Zusammenarbeit mit verschiedenen Zulieferern mit Software, Schienen, Säge und einem Roboter zusammengebaut hatten! Diese funktionierte damals noch und läuft bis heute. Aber angesichts der Effizienz der „oikos“ und der umfangreichen Verbesserung und Erhöhung unserer Produktion durch den Einsatz dieser Technologie von SCM wurde uns klar, dass wir etwas anderes und leistungsfähigeres brauchten.
Nach und nach gelangten wir zu der Überzeugung, dass wir mit einer „area“ mit einer 35-Meter-Schiene einen großen Schritt nach vorne machen würden. Das war der Beginn einer neuen Epoche: Jetzt können wir die „BSP/X-lam-Platten schnell und mit absoluter Präzision bearbeiten und alle notwendigen Arbeiten für Verbindungssysteme, Befestigungen, elektrische oder hydraulische Installationen und alle anderen Anforderungen ausführen. Wir konnten unsere Produktivität beachtlich steigern und mit unseren beiden Pressen mithalten. Wir bringen dann Elemente auf die Baustelle, die wir problemlos montieren können, da sie mit absoluter Präzision bearbeitet wurden: ein Bearbeitungszentrum, das mir, wie bereits gesagt, wegen seiner Mechanik, der Qualität der Tischlerarbeiten und der einfachen Steuerung sofort gefallen hat”.
Eine Wahl, mit der Sie sehr zufrieden sind ...
„Absolut und wir konnten damit zu einem Zeitpunkt, als die Nachfrage nach Holzhäusern stark gestiegen ist, mit dieser mithalten: Um ehrlich zu sein, hatten wir anfangs einige Zweifel, ob wir unsere Arbeitsweise aufgeben sollten. Nachdem wir aber gesehen haben, was mit der innovativsten Technologie möglich ist, fragen wir uns, warum wir nicht schon früher haben überzeugen lassen.”
Sie sagten uns, dass Sie an neue Möglichkeiten denken, an neue Inhalte für die Moser Holzbau ...
„Es ist schwierig, die Zukunft vorauszusagen, aber wir haben eine eindeutige Geschichte, kleine Schritte, von 1963 bis heute, ein Schritt nach dem anderen, die uns immer weiter nach vorne gebracht haben. Darüber hinaus ist unsere ganze Familie in das Unternehmen eingebunden, sie ist das Unternehmen und damit ein unschätzbares Vermögen. Wir leben vom Holz, und das Holz liegt in unseren Genen.
Wir haben das Holz immer besser kennen- und auf unterschiedliche Weise zu be- und verarbeiten gelernt, aber es ist nach wie vor unsere Wurzel, der gemeinsame Nenner, der uns mit all jenen verbindet, die mit uns zusammenarbeiten und die beim Bau ihres Zuhauses auf uns setzen ... Wir leben in einem Land, in dem das Holz zu Hause ist, Wälder, die gepflegt werden müssen, Bäume, die gefällt werden müssen, um Platz für neue zu schaffen ... eine sich erneuernde Ressource, die bisweilen aber schwierig zu steuern ist, da Angebot und Nachfrage nicht immer übereinstimmen. In diesem Zusammenhang könnten wir eventuell einige Investitionen tätigen, um unsere Lieferungen zu gewährleisten, für den letzten Schritt, der uns noch fehlt: Vom Stamm zum Tisch ... Wir werden sehen. Wir haben unseren Weg gefunden, wir haben uns so aufgestellt, dass wir unsere Arbeit optimal leisten können. Heute verfügen wir auch über die Technologien, die es einfacher machen, das beste Ergebnis zu erzielen: Und deshalb kann ich Ihnen sagen, dass die Zukunft großartig sein wird, was auch immer geschehen mag!“
von Luca Rossetti für Xylon
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