Utopia Group

Technologien für den Möbelbereich

 

Stefani XD – die utopische Lösung

Die Stefani XD des Badmöbel-Herstellers Utopia glänzt mit spezifischen Funktionen, die für perfekte Kanten sorgen und zusätzliche Leistungen bieten.

Die Herstellung von Badezimmermöbeln ist ein Revier für Perfektionisten. Großen Mengen von Wasser und Dampf muss die Stirn geboten werden und wenn die Qualitätskontrolle nicht sehr engmaschig ist, dringt früher oder später Wasser in die Möbel ein – das Resultat ist ein stetiger Strom von Rücksendungen. Bei Utopia Group wurden Qualitätskontrollverfahren entwickelt, die eine äußerst detaillierte Überprüfung der Komponenten von Türen und Platten vorsehen. Dies hat den Blickwinkel, in die Maschinen und Bearbeitungsprozesse gesehen werden, auf einzigartige Weise beeinflusst und zu einem hohen Bewusstsein dafür geführt, was funktioniert und was nicht. Im Händlernetzwerk von Utopia erwartet man sich, dass Perfektion und Zuverlässigkeit standardmäßig geliefert werden, deshalb sind der Geschäftsführer David Conn und der Leiter Produktion/Technik John Phelps sehr vorsichtig wenn sie in eine neue Maschine investieren. Äußerst vorsichtig.

 

Die Einführung einer neuen Tür in Alpinweiß – im Prinzip keine große Schwierigkeit für die Produktion hat sich, wie John Phelps berichtet, als Katalysator für eine wichtige Entscheidung erwiesen: Der Kauf einer brandneuen Kantenanleimmaschine Stefani xd. „Wir wollten eine wirklich gute Verarbeitung, ohne Leimfuge zwischen Kante und Oberfläche. Was auch immer wir mit PUR-Leim versuchten: Das Resultat war zwar gut, aber nicht wirklich gut genug. Deshalb haben wir irgendwann unser Interesse auf die Air-Fusion-Technologie gerichtet.

Wir sind auf die Messe gegangen und haben eine Reihe von Maschinen in Aktion besichtigt. Jon Wilson, der Ingenieur von SCM, der für die Stefani zuständig ist, hat uns das Air Fusion System vorgeführt. Was wir gesehen haben, hat uns gefallen. SCM konnte eine Maschine mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 25m/min und dem Air-Fusion-System liefern, das den Leim in nur 30 Sekunden von kalt auf 350 Grad erhitzt. Verglichen mit anderen Maschinen auf dem Markt ist das sehr schnell.

In der Regel erwartet man sich ein Heißluftsystem, das in etwa 20 Minuten auf 300+ Grad erhitzt - davon haben wir auch mehrere in Aktion gesehen. SCM hatte eine Stefani XD in Thiene auf Lager, die bereits mit den von uns benötigten Werkzeugen ausgerüstet war und innerhalb von sechs Wochen geliefert werden konnte. Wir haben bereits andere SCM Maschine in unserem Werk und wissen, wie gut sie sind, deshalb haben wir uns für den Kauf der Maschine entschieden.“

Die Stefani XD von Utopia ist mit einigen sehr speziellen Funktionen ausgestattet, die es Utopia nicht nur erlauben, an der neuen, glatten Tür in Alpinweiß die gewünschte Kantenperfektion zu erzielen, sondern auch noch weitere Leistungen liefern.

Einige Leser erinnern sich vielleicht an den Innovation Award, mit dem die Stefani für ihr Leimbecken „SGP“ vor etwa vier Jahren auf der Xylexpo ausgezeichnet wurde. Die Stefani XD von Utopia ist mit einem solchen Leimbecken ausgestattet, was im Wesentlichen bedeutet, dass der Bediener in weniger als einer Minute von PUR auf das Heißluft-Leimsystem ‚Air Fusion‘ umschalten kann. „Das Leimbecken SGP besitzt ein Schnellreinigungssystem“, erklärt uns der Ingenieur Jon Wilson. „Das alte System benötigte zum Durchspülen Wachs, Stickstoff usw. Das neue System sieht ein geschlossenes Leimbecken vor, sodass die Leimwalze die einzige Komponente ist, die über Nacht freiliegt. Wenn der Bediener morgens anfängt, muss er nur die Maschine in Betrieb setzen und das Leimbecken erhitzen. Die Leimwalze fängt an sich zu drehen. Durch Drücken einer Bildschirmtaste wird die automatische Reinigung der Leimwalze ausgelöst. Sie dauert etwa 5-10 Sekunden, dann wird der Leim in einen Behälter entladen. Der Bediener drückt die Taste nochmals und der PUR-Leim ist sauber und so heiß, dass die Vollproduktion gestartet werden kann. Selbst wenn das System über Nacht oder über das Wochenende stillsteht, besteht bis zu nächsten längeren Ferien keine Notwendigkeit mehr, das System mit einem Reinigungsgranulat durchzureinigen.“

Ein Problem, das John Phelps unbedingt lösen wollte, war die Kantenbearbeitung von Türen mit Bohrungen für Topfbänder und von Komponenten mit Nuten für die Installation von Leuchtbändern. Seine Mitarbeiter hatten im Laufe der Jahre gelernt, Nuten abzukleben und Stöpsel zum Füllen von Lücken herzustellen, sodass verschachtelte Komponenten direkt von der CNC-Oberfräse zur Kantenanleimmaschine befördert werden konnten. Dies war allerdings mit einem sehr hohen Zeitaufwand verbunden und erforderte oftmals zusätzliche Arbeit an der Werkbank um einen Bearbeitungsstandard zu gewährleisten, der von den Qualitätskontrollen von Utopia akzeptiert wurde.
Was wirklich gebraucht wurde, war ein Blockiersystem an den Nesting -Tastrollen, das über die Komponenten läuft und die Sache jedes Mal richtig macht. Viele Kantenanleimmaschinen können mit Blockiersystemen für Nesting-Kopierer ausgestattet werden, aber die Lösung an der Stefani war einmalig und außergewöhnlich effizient. Jon Wilson erklärt, wie das funktioniert: „Dank der Nesting-Tastrollen kann Utopia, wenn sie verschachtelte Komponenten auf dem CNC Bearbeitungszentrum herstellt, Werkstücke mit 35mm großen Löchern für die Topfbänder verarbeiten, ohne dass die Kopierer oben an der Kantenanleimmaschine in die Platte eindringen und sie beschädigen.

An den Nesting-Tastrollen ist ein Blockiersystem vorgesehen, dass das Nullpunkt-Profil der Platte verfolgt, sodass diese mit einer einheitlichen Bearbeitung herauskommt. Dabei handelt es sich um ein neues System das wir entwickelt haben. Bisher hatten wir drei Kopierräder verwendet. Das erste und das letzte Kopierrad setzten immer auf der Plattenoberfläche auf ohne einzudringen. Jetzt haben wir ein neues Blockiersystem mit einem einzigen 20mm dicken Kopierrad entwickelt. Es misst die Platte ausgehend vom Mittelpunkt und wird am Nullpunkt der Platte - der oberste oder unterste Punkt des Streifens - blockiert, so dass eine perfekte Bearbeitung der Kante unabhängig von Bohrlöchern an der Platte erzielt wird.“

Ein weiterer Faktor, der bei der Kaufentscheidung wesentlich war, war die Fähigkeit der Stefani XD, die Bearbeitung von kleineren Komponenten zu meistern. Offiziell ist die Stefani XD für die Anbringung von Kanten an Platten mit einer minimalen Länge von 84mm ausgelegt aber de facto ist sie in der Lage, Komponenten mit einer Größe von 63mm fortlaufend zu bearbeiten. „An der oberen Druckbrücke sind keine Gummiwalzen vorgesehen“, erklärt Jon Wilson. „Es handelt sich um ein Bandsystem. Die Maschine ist in der Lage, diese kleinen Platten während der Bearbeitung zu halten, ohne dass sie verdrehen - das Ergebnis der Bearbeitung ist perfekt.“

Alle in der Stefani XD installierten Aggregate sind NC-gesteuert und werden über eine One-Touch Steuerung eingerichtet. Es müssen keine manuellen Einstellungen im inneren der Maschine gemacht werden - dieser Aspekt war für Utopia besonders wichtig. Auch wenn bei der Herstellung zwischen glatten Platten und Platten mit gekörnter Oberflächenstruktur gewechselt werden muss, verstellen die Achsen die Werkzeuge und es ist einfach, selbst minimale Änderungen von nur 0,1 Millimeter an den Parametern vorzunehmen, um die verschiedenen Plattenstärken anzupassen. Während die Platte in die Maschine einläuft, wird ein Antihaft-Spray oben und unten aufgetragen, bevor sie durch einen Vor-Fräsbereich geführt wird, in dem sie für die Anbringung des Kantenbandes vorbereitet wird. Die Kante wird automatisch von einem Mehrfach-Rollenmagazin zugeführt und läuft durch das Air-Fusion- oder PUR-System, je nach Art der Verklebung. Der erste Kanal wird für die Kantenanleimung mit Air Fusion beladen, sodass der zweite Kanal für ABS- oder PVC-Kanten frei bleibt die über das Leimbecken SGP mit PUR-Leim aufgebracht werden. Anschließend drücken Druckwalzen das Kantenband auf die Platte und über deren oberen und unteren Rand. Im nächsten Schritt wird das Kühlmittel NFLY zur Abkühlung des Polyurethans aufgesprüht bevor die Platte durch den Maschinenbereich geleitet wird, das keine Softkanten bearbeitet werden und eine präzise Endbearbeitung erzielt werden kann.

Die Platte durchläuft abschließend einen Schneidprozess, bei dem sie erst vorne und hinten, dann oben und unten bearbeitet wird. Die Maschine von Utopia ist mit einem Multifunktionswerkzeug ausgestattet, das einen mühelosen Wechsel von 2mm auf 1mm oder 0,8mm erlaubt – einen Tastendruck genügt. Die One-Touch Steuerung ändert den Radius des Werkzeugs automatisch. Die hinten an der Maschine angebrachten Kantenziehklingen entfernen ein Profil von 0,1-0,2 mm - gerade genug um Spuren des Cutters zu beseitigen, die von dem 4-Flügel-Messer im ED Systemwerkzeug hinterlassen wurden. Anschließend läuft die Platte durch einen flachen Leimschaber, der überschüssige Leimrückstände beseitigt, bevor sie die Pufferstrecken erreicht, wo sie mit LP163, einem Reinigungsmittel von Riepe, poliert und geglättet wird. „Wir testen gerade auch die All-in-One-Lösung von Ostermann, die auf Alkohol basiert und an der Platte verdunstet, während diese ausläuft“, sagt Jon Wilson. „Wenn die Platte aus der Maschine ausläuft, bleiben keine Rückstände auf der Schutzfolie. Die Reinigungslösung verdunstet, nachdem sie auf die Platte aufgetragen wurde.“

Und hier kommen wir zu einem anderen Problem, das die Stefani XD von Utopia sehr gut löst: Am Abrundaggregat kommt anstelle eines Drehkopierers, der die Schutzfolie auf der Plattenoberfläche zerreißen könnte, ein Flachkopierer zum Einsatz. Die Kante wird mit dem Trennmittel NLFY besprüht um die Endbearbeitung zu erleichtern und wenn die Platte aus der Maschine ausgelaufen ist, kann der Installateur die Schutzfolie entfernen.

John Phelps ist mit SCM und der neuen Stefani XD sehr zufrieden. „Wir haben mit unseren Maschinen von SCM immer qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt und die Maschinen sind sehr zuverlässig“, sagt er. „Eine dieser Maschinen steht schon seit 20 Jahren bei uns und ist wahrscheinlich die beste Kantenanleimmaschine die wir besitzen. Der Support den wir von Jon Wilson bekommen, ist immer hervorragend und für diese Maschine haben wir eine erstklassige Schulung erhalten bei der sämtliche Aspekte behandelt wurden: Software und Programmierung, mechanisches Einrichten der Bearbeitungsstationen, Ausbauen der Werkzeuge, Wartung, Schmierstellen, Troubleshooting – alles, was die Leute überprüfen oder an Fehlern finden können. Das Training wurde mit zwei Tagen Vollproduktion abgeschlossen, so das wir sicher sein konnten, dass alles 100% in Ordnung war. Mehr kann man wirklich nicht verlangen, finden Sie nicht?“

 

Bildnachweis: Melvyn Earle für Furniture Journal

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